Die Früherkennung von Prostatakrebs kann den Krankheitsverlauf signifikant beeinflussen, doch noch immer zögern viele Männer zu lange, bevor sie sich zu einer Prostatakrebsfrüherkennungsuntersuchung entscheiden.
Die Aufgaben der Prostata
Die kastaniengrosse Prostata ist eine echtes Allroundtalent. Sie ist am Hormonstoffwechsel beteiligt und verschliesst die Samenwege beim Urinieren. Die Hauptaufgabe der Prostata besteht jedoch in der Produktion des Prostatasekrets, welches wiederum überaus wichtig für den Transport von Spermien ist, da das Sekret das saure Milieu der Vagina neutralisiert und so eine essentielle Weiche für den Fortpflanzungsprozess stellt.
Steckbrief Prostata
- Normale Grösse ca. 4 cm (20 Jahre alter Mann)
- Normales Gewicht: ca. 20 Gramm (20 Jahre alter Mann):
- Lage: Im Beckenbereich unterhalb der Harnblase, Auf der Rückseite vom Mastdarm begrenzt
- Ummantelt die Harnröhre
- Durch die Prostata verläuft der Spritzkanal
- Synonyme: Vorsteherdrüse, Vordermann, Lustdrüse, männlicher G-Punkt
Millionen Männer leiden an Prostatabeschwerden
Im Normalfall arbeitet die Prostata unauffällig im Hintergrund und unzählige Männer befassen sich erst dann näher mit der kleinen Vorsteherdrüse, wenn diese Probleme bereitet. Prostatakrebs gilt bei Männern als die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache [1]Kantonsspital Aarau. www.ksa.ch. [Online] [Zitat vom: 5. Oktober 2021.] https://www.ksa.ch/zentren-kliniken/prostatazentrum/haeufig-gestellte-fragen#weshalb_ist_das_thema_prostatakrebsvorsorge_wichtig. Trotzdem entscheiden sich viele Männer aus Angst und Scham oft gegen eine Prostatauntersuchung, obwohl die Heilungschancen deutlich steigen, wenn die Krebserkrankung im Frühstadium erkannt wird.
Jedoch sind es bei Weitem nicht nur Prostatakrebserkrankungen, die Männern in Bezug auf die Vorsteherdrüse Probleme bereiten. In etwa 50 % der Männer mit einem Alter ab 50 Jahren leiden an Prostatabeschwerden. Diese können sich etwa durch Schmerzen beim Wasserlassen, ständigen Harndrang oder ein unangenehmes Restharngefühl äussern. Eine vergrösserte Prostata kann auf die Harnblase drücken und starken Harndrang verursachen. Durch Hormonumstellung leiden vor allem Männer in der zweiten Lebenshälfte unter den unangenehmen Folgen, die nicht selten die Psyche und das Sexualleben in Mitleidenschaft ziehen.
Risikofaktoren Prostatakrebs
Das Alter gilt als grösstes Risiko für Prostatakrebs [2]Prof. Dr. med. Jens Bedke, Prof. Dr. Christian Gratzke, Prof. Dr. Kurt Miller. Deutsche Krebsgesellschaft. www.krebsgesellschaft.de. [Online] [Zitat vom: 5. Oktober 2021.] … Continue reading. Mehr als 80 % aller betroffenen Männer sind demnach älter als 60 Jahre [3]Prof. Dr. Hans Heinzer. martini-klink.de. [Online] [Zitat vom: 5. Oktober 2021.] https://www.martini-klinik.de/prostatakarzinom/ursachen-und-risikofaktoren/. Neben dem Alter zählen die genetische Veranlagung und ethnische Herkunft zu den unbeeinflussbaren Risikofaktoren. Bei den beeinflussbaren Risikofaktoren stehen Forscher bisweilen mitunter vor grossen Fragezeichen. Obwohl Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel im Verdacht stehen, Prostatakrebs zu begünstigen, gibt es nur wenig eindeutige Studien.
Risikofaktoren Prostataerkrankungen
Bei der benignen Prostatahyperplasie handelt es sich um eine Vergrösserung der Prostata. Während die Prostata bei einem jungen gesunden Mann noch die Grösse einer Walnuss hat, kann sich die Vorsteherdrüse im Alter um ein Vielfaches vergrössern. So leiden bereits zwischen dem 50. Und 59. Lebensjahr in etwa 20 % der Männer an einer Prostatavergrösserung [4]aktualisiert und medizinisch geprüft von Martina Häring. Proststa Hilfe Deutschland. www.prostata-hilfe-deutschland.de. [Online] [Zitat vom: 6. Oktober 2021.] … Continue reading. Ständiger Harndrang, nächtliches Wasserlassen, ein schwacher Harnstrahl und ein unangenehmes Restharngefühl zählen zu den häufigsten Symptomen.
Neben erblichen und hormonbedingten Faktoren zählen Übergewicht und der Konsum bestimmter Giftstoffe zu den bekannten Risikofaktoren einer Prostatavergrösserung.
Wie läuft eine Prostatauntersuchung ab?
Nachdem der Arzt den Patienten zu seinen individuellen Beschwerden und einer möglichen Prostatakrebserkrankung in der Familie befragt, beginnt er zunächst mit der Untersuchung der äusseren Geschlechtsorgane. Hierbei werden unter anderem Penis und Hoden durch Abtasten auf Auffälligkeiten und Verhärtungen untersucht. Danach nimmt der Patient auf der Behandlungsliege eine entspannte Seitenlage ein und der Arzt führt einen Finger in das Rektum ein, um die Vorsteherdrüse auf Verhärtungen und Vergrösserungen abzutasten. Im nächsten Schritt untersucht der Arzt die nahegelegenen Lymphknoten in der Leistenregion ab. In einem abschliessenden Gespräch erhält der Patient seinen Befund und wird über mögliche Folgemassnahmen aufgeklärt.
Neben der rektalen Tastuntersuchung können die Bestimmung des PSA-Wertes und Gewebeentnehme (Biopsie) Hinweise auf eine mögliche Prostatakrebserkrankung geben.
PSA-Wert bestimmen
Mit einem sogenannten „PSA-Test“ kann die Menge der prostataspezifischen Antigene im Blut bestimmt werden. Hierbei handelt es sich um ein bestimmtes Eiweiss, das in der Vorsteherdrüse produziert und in die Samenflüssigkeit übertragen wird, um diese zu verdünnen. Gemeinhin gilt ein PSA-Wert unter 3 Nanogramm pro Milliliter als unauffällig. Da Geschlechtsverkehr, körperliche Anstrengung, Wucherungen und Prostataentzündungen zu einer Erhöhung des PSA-Wertes führen können, muss ein erhöhter PSA-Wert nicht zwangsläufig auf ein Prostatakarzinom hinweisen.
Tipps für eine gesunde Prostata
Körperliche Aktivität, die Vermeidung von Giftstoffen und eine gesunde Ernährung zählen neben regelmässigen Vorsorgeuntersuchungen zu den Präventionsmassnahmen, die Männer aktiv beeinflussen können, um Prostataerkrankungen vorzubeugen. Insbesondere die Ernährung gerät seit einigen Jahren verstärkt in den Fokus der Forscher und neue Superfoods könnten mögliche Beschwerden schon im Vorfeld vermeiden.
Superfoods für eine gesunde Prostata
- Kurkuma: Kurkuma ist eines der Trendgewürze der letzten Jahre. Den guten Ruf verdankt die „Gelbwurzel“ in erster Linie dem darin enthaltenen Curcumin. Aufgrund der entzündungshemmenden Wirkung gelten Kurkuminoide seit einiger Zeit als Hoffnungsträger im Kampf gegen Prostatabeschwerden. Und tatsächlich legen Studien nahe, dass Curcumin die Metastasierung von Prostatakrebs hemmt, indem es die entzündlichen Zytokine CXVL1 und -2 angreift [5]Peter H Killian. [Online] Oktober 2021. [Zitat vom: 6. Oktober 2021.] … Continue reading.
- Granatapfel: Granatäpfel stecken voller Überraschungen. Jedoch würden nur wenige Menschen auf Anhieb vermuten, dass die „paradiesische Frucht“ Prostataentzündungen entgegenwirkt. Doch neue präklinische Studien und wissenschaftliche Perspektiven legen einen direkten Einfluss auf die PSA-Verdoppelungszeit nahe. Die in dem Granatapfel enthaltenden Polyphenole sollen Krebserkrankungen vorbeugen und bei Prostatabeschwerden helfen.
- Sägepalme: Die Serenoa Repens unterstützt die Prostata bei der Aufrechterhaltung der normalen Urinfunktion
- Zink: Das Spurenelement schützt die Zellen vor oxidativen Schäden
Weitere Tipps
- Vermeiden Sie ungesunde Fette, Salze und zuckerreiche Lebensmittel
- Bei Auffälligkeiten zum Arzt gehen
- Trinken Sie genügend Wasser
- Schränken Sie den Konsum von rotem Fleisch ein
- Bekämpfen Sie überschüssige Pfunde durch körperliche Aktivität
- Stärken Sie Ihr Becken durch Beckenbodentraining
- Verzichten Sie auf Alkohol und Nikotin
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Quellen & Verweise